02.06.2025

Ermöglichung sicherer und konformer Drohnen-in-a-Box-Operationen durch SORA

"Drone-in-a-Box"-Operationen (DiaB) verändern schnell, wie Unternehmen anhaltende Luftüberwachung, Asset-Monitoring und Notfallreaktionen angehen. Mit der Fähigkeit, Drohnen von autonomen Stationen aus fernzusteuern und zurückzuholen, ermöglichen DiaB-Systeme echte Flüge außerhalb der Sichtlinie (BVLOS) – neue Effizienzgewinne, insbesondere für kritische Infrastrukturen und Anwendungen im Bereich der öffentlichen Sicherheit.

Doch mit dieser Autonomie geht eine regulatorische Komplexität einher. In Europa ist es unerlässlich, eine Betriebszulassung gemäß dem "Specific Operations Risk Assessment" (SORA) zu erhalten, um solche Fernoperationen durchzuführen. Dieser Blog erkundet, wie man erfolgreich eine Zulassung mit SORA beantragt und wie AirHubs Software und Beratungsdienste Sie durch den Prozess führen können.


Der Ausgangspunkt: Kontrollierte Bodenbereiche und Bevölkerungsüberlegungen

SORA identifiziert drei Arten von Bodenbereichen:

  • Kontrollierte Bodenbereiche, die verwaltet werden, um sicherzustellen, dass keine unbeteiligten Personen anwesend sind. Diese können sowohl in dünn besiedelten als auch in bevölkerten Umgebungen existieren.

  • Dünn besiedelte Gebiete, die eine geringe Personendichte am Boden aufweisen und typischerweise in ländlichen oder industriellen Standorten zu finden sind.

  • Bevölkerte Gebiete, in denen eine höhere Personendichte erwartet wird, wie z.B. in städtischen oder vorstädtischen Regionen.

Viele erste DiaB-Einsätze beschränken sich auf kontrollierte Bodenbereiche – typischerweise in dünn besiedelten Umgebungen wie Industrieanlagen, Häfen oder Versorgungsstandorten. Dieser Ansatz mindert Bodenrisiken und vereinfacht die Zulassung. Allerdings entstehen durch neue Minderungen auch Einsätze über bevölkerten Gebieten, wie zum Beispiel:

  • MOC2512-konforme Fallschirm-Rettungssysteme

  • Echtzeit-Tools zur Schätzung der Bevölkerungsdichte

Diese Werkzeuge unterstützen Bemühungen zur Risikominderung in Schritt 3 der SORA, was eine akzeptable Endklasse des Bodenrisikos auch in dichteren Umgebungen ermöglicht.


Herausforderungen in den Schritten 4-6 der SORA: Luftraumintegration und DAA

Das Luftraumrisiko bleibt eine der größten Hürden für DiaB-Operationen. Da Fernflüge naturgemäß BVLOS sind, sind Detect-and-Avoid (DAA)-Systeme entscheidend. Allerdings gibt es keinen allgemein anerkannten technischen oder rechtlichen Standard für DAA unter EASA-Regulierungen.

Als Ausweichlösung finden die meisten aktuellen Operationen statt in:

  • Ungewöhnlichem Luftraum, wie Flügen in der Nähe von Hindernissen, die die unbemannte Flugdrohne vor bemanntem Verkehr abschirmen

  • Segregiertem oder kontrolliertem Luftraum, ermöglicht durch ATC-Koordinierung oder vordefinierte NOTAMs

Strategische Minderungen (Schritt 5) und Anforderungen an die Leistung der taktischen Minderung (TMPR - Schritt 6) müssen sorgfältig auf diesen Kontext zugeschnitten werden.


OSO-Compliance: Technologie, Menschen und Verfahren

DiaB-Operationen stellen eine einzigartige Belastung für den UAS-Betreiber dar, um die operationellen Sicherheitsziele (OSOs) der SORA zu erfüllen, die umfassen:

Technologie
  • Die Lufttüchtigkeit der unbemannten Flugdrohne muss nachgewiesen werden.

  • Die Bodenstation oder Dock wird als externes System betrachtet, wofür eine Sicherheits- und Zuverlässigkeitsgarantie erforderlich ist.

  • Eine robuste Kommunikationsinfrastruktur (typischerweise über 4G/LTE oder kabelgebundenes Internet) muss als externer Dienst validiert und gegen Ausfälle geschützt werden.

Menschen
  • Fernpiloten befinden sich oft weit entfernt vom Einsatzort, was die Notwendigkeit erhöht für:

    • Hochpräzise Situationswahrnehmung

    • Spezifisches Training, das auf Fernüberwachung und -intervention abgestimmt ist

    • Notfallprotokolle für verschiedene Szenarien (z.B. Drohne kehrt nicht zum Dock zurück)

Verfahren
  • Die Standortvalidierung sollte umfassen:

    • Überprüfungen auf elektromagnetische Interferenzen

    • Verifizierung der C2-Link-Abdeckung im gesamten operativen Volumen

  • Installationsverfahren müssen Best Practices folgen und reproduzierbar sein

  • Vor- und Nachflugüberprüfungen müssen in Wartungsroutinen integriert werden, da der physische Zugang zur Flugdrohne begrenzt ist


Wie AirHub Ihre DiaB-Zulassungsreise unterstützt

Unser Beratungsteam kann Sie bei jedem Schritt zur Erlangung einer SORA-Zulassung unterstützen – von der Entwicklung Ihres ConOps, der Anwendung der SORA-Methodik und dem Schreiben Ihres Betriebshandbuchs bis hin zur Etablierung von Betriebsverfahren und eines Sicherheitsmanagementsystems.

Gleichzeitig ermöglicht Ihnen unsere Drone Operations Platform, Ihre DiaB-Systeme wie z.B. DJI Dock effektiv zu verwalten, Ihre Flotte zu überwachen und die fortlaufende Compliance mit SORA- und EASA-Vorschriften sicherzustellen durch:

  • Drone Operations Center: Definieren Sie Ihre Einsatzgebiete und -volumen, planen Sie Flüge und überlagern Sie Luftraum- und Beschränkungszonen.

  • Compliance-Tools: Pflegen Sie Checklisten, Logbücher, Pilotenzertifikate und Wartungspläne, die direkt mit Ihrer Betriebsdokumentation verknüpft sind.

"Drone-in-a-Box"-Operationen sind komplex – aber auch immens wertvoll. Mit der richtigen Planung, Risikobewertung und Tools können diese Fernsysteme regulatorische Anforderungen erfüllen und gleichzeitig ihr operatives Potenzial ausschöpfen. AirHub steht Ihnen zur Seite, um genau das zu erreichen.

Kontaktieren Sie uns, um heute Ihren Zulassungsprozess zu starten.