27.01.2025
SORA Schritt 1: Definition Ihres Betriebskonzepts (ConOps)
AirHub Wissen Serie — Im Kontext von professionellen und betrieblichen Drohnenoperationen, bei denen Sicherheit und Compliance nicht verhandelbar sind, ist es entscheidend, ein robustes Rahmenwerk für sichere und konforme Operationen zu entwickeln. Einer der kritischsten Schritte zur Erreichung dieses Ziels ist die Entwicklung eines robusten und detaillierten Konzepts der Operationen (ConOps).
ConOps ist nicht nur eine regulatorische Anforderung unter dem Specific Operations Risk Assessment (SORA) Rahmenwerk; es dient als Eckpfeiler für die Bewertung und Minderung von Risiken bei Drohnenoperationen. Dieser Blog führt Sie durch Schritt 1 des SORA-Prozesses: die Definition Ihres ConOps.
Was ist ein ConOps?
Ein Konzept der Operationen (ConOps) bietet eine umfassende Beschreibung der beabsichtigten UAS-Operation. Es beinhaltet die technischen, operativen und systematischen Details, die notwendig sind, um Risiken zu bewerten und eine sichere Ausführung zu gewährleisten. Laut EASA bildet das ConOps die Grundlage für alle weiteren SORA-Schritte und spiegelt die Sicherheitskultur des Betreibers wider.
Das ConOps ist kein statisches Dokument. Während Risikoanalysen fortschreiten und zusätzliche Minderungsmaßnahmen oder Beschränkungen identifiziert werden, muss das ConOps möglicherweise aktualisiert werden, um genau und umfassend zu bleiben.

Schlüsselelemente eines ConOps
Ein ConOps ist im Wesentlichen eine Beschreibung des mentalen Bildes der beabsichtigten Operation. Bei AirHub Consultancy identifizieren wir vier entscheidende Punkte, die die Grundlage eines jeden ConOps bilden. Diese Punkte werden unten näher ausgeführt, wobei zusätzliche Details integriert werden, um vollständig zu beschreiben, was ein robustes ConOps ausmacht:
1. Mensch
Dies bezieht sich auf die an der Operation beteiligte Crew, einschließlich des Fernpiloten, des/der Beobachter(s) und anderer Rollen wie Nutzlastbediener.
Die Verantwortlichkeiten, Schulungen und Qualifikationen jedes Crew-Mitglieds müssen klar definiert sein, um Kompetenz und Einsatzbereitschaft sicherzustellen.
2. Maschine
Beinhaltet das UAS selbst sowie alle externen Systeme und Dienste, die während der Operation genutzt werden, wie z.B. Navigationssysteme, Kommunikationslinks, Geo-awareness-Tools und Nutzlastausrüstung.
Details sollten die technischen Spezifikationen, Wartungsverfahren und Betriebskapazitäten der Ausrüstung abdecken, um Zuverlässigkeit und Compliance sicherzustellen.
3. Organisation
Die für die Operation verantwortliche Organisation muss eine robuste Governance-Struktur und ein Betriebsrahmenwerk etablieren.
Dies umfasst Standardarbeitsverfahren (SOPs) für normale, abnormale und Notfallszenarien sowie einen Notfall-Rettungsplan (ERP).
Die Organisation muss außerdem sicherstellen, dass das Personal die Schulungsanforderungen erfüllt, eine Sicherheitskultur im Betrieb aufrechterhält und alle technischen und verfahrenstechnischen Standards einhält.
4. Umgebung
Bezieht sich auf das Einsatzvolumen, einschließlich der Flug-Geographie, des Notfallvolumens und der Bodenrisikopuffer.
Externe Interessengruppen wie die Flugsicherung (ATC) oder U-Space-Dienstleister sollten ebenso berücksichtigt werden wie Bevölkerungsdichten, Luftraumtypen und Umweltfaktoren wie Wetterbedingungen.
Relevante Karten, Diagramme und Datenvisualisierungen sollten bereitgestellt werden, um ein klares Bild der Umgebung zu vermitteln, in der die Operation stattfinden wird.
Jede dieser Komponenten leistet einen Beitrag zu einem umfassenden Verständnis der Operation, das sicherstellt, dass alle technischen, verfahrenstechnischen, umweltbezogenen und organisatorischen Aspekte berücksichtigt werden. Dieser integrierte Ansatz bietet eine solide Grundlage für die Risikobewertung und die Einhaltung regulatorischer Standards.
Iterativer Charakter des ConOps
Die Entwicklung des ConOps ist ein iterativer Prozess. Während des SORA-Prozesses können zusätzliche Risikominderungen und Betriebseinschränkungen entstehen, die eine Überarbeitung des ConOps erfordern. Zum Beispiel:
Falls zusätzliche technische Spezifikationen benötigt werden, um Risiken zu adressieren, die in Schritt 2 oder danach identifiziert wurden, müssen diese integriert werden.
Alle Verfahrensaktualisierungen, die aus betrieblichen Sicherheitszielen (OSOs) resultieren, sollten im ConOps erfasst werden.

Wichtige Definitionen zum Verständnis des ConOps
Die folgenden Definitionen bieten wesentliche Kontextinformationen für die Erstellung eines umfassenden ConOps:
Flug-Geographie: Das Volumen des Luftraums, in dem das UAS unter normalen Bedingungen betrieben werden soll.
Notfallvolumen: Das Volumen des Luftraums außerhalb der Flug-Geographie, in dem Notfallverfahren angewendet werden.
Einsatzvolumen: Die Kombination aus der Flug-Geographie und dem Notfallvolumen.
Bodenrisikopuffer: Ein Bereich auf der Oberfläche, der das Einsatzvolumen umgibt, um Risiken für Dritte zu minimieren.
Notfall-Rettungsplan (ERP): Verfahren zur Bewältigung von Kontrollverlusten, Abstürzen oder Eindämmungsverletzungen.
Vorkommnismeldung: Der Prozess der Meldung von Schäden, Kollisionen oder Verletzungen an die zuständigen Behörden.
Fazit
Die Definition eines detaillierten ConOps ist der erste und entscheidende Schritt im SORA-Prozess. Es legt das Fundament für die Identifizierung von Risiken, die Umsetzung von Minderungsmaßnahmen und die Sicherstellung sicherer und konformer Drohnenoperationen. Ganz gleich, ob Sie ein erfahrener Betreiber sind oder neu in der professionellen UAS-Betriebswelt, sich die Zeit zu nehmen, ein gründliches ConOps zu entwickeln, wird sich auszahlen in Bezug auf die operative Sicherheit und die regulatorische Compliance.
Bei AirHub Consultancy sind wir darauf spezialisiert, Betreibern bei der Navigation durch die Komplexitäten des SORA-Prozesses zu helfen, einschließlich der Definition eines robusten ConOps. Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihre Drohnenoperationen unterstützen können.